Sprachtherapie für Erwachsene

Kommunikation, Essen und Trinken sind Grundbedürfnisse des Menschen. Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen können den zwischenmenschlichen Umgang und die Lebensqualität der Betroffenen sowie der Angehörigen in hohem Maße beeinträchtigen.

In der Sprachtherapie fördern und unterstützen wir Betroffene, die Fähigkeit der Kommunikation oder der Nahrungsaufnahme, auf dem individuell bestmöglichen Niveau auszubauen. Gelingt es allgemein selbstverständliche Fähigkeiten wiederzuerlangen, erfahren die betroffenen Menschen und ihre Angehörigen Erleichterung und Zuversicht in eine positive Zukunft.

Was wir behandeln

Stimmstörungen

Stimmstörungen können organisch bedingt sein,

  • durch Krankheiten
  • in Folge von Operationen
  • durch Unfälle (Verletzung des Kehlkopfes)
  • Kehlkopfentzündungen

 oder funktionelle Ursache haben

  • falsche Atmung beim Sprechen
  • sehr lautes Sprechen, z.B. bei der Arbeit
  • ungünstige (Körper)spannung (zu niedrig oder zu hoch)

Weiterhin können andere Faktoren, wie psychische Probleme, Zungenpiercing oder Medikamenteneinnahme Stimmstörungen verursachen.

Stottern

Die Stotterproblematik gestaltet sich bei jedem Menschen individuell unterschiedlich. Sie kann sich in Form von deutlichen Unflüssigkeiten eventuell mit auffälligen Mitbewegungen zeigen.

Sie kann aber für Außenstehende auch kaum wahrnehmbar sein, wenn die betreffende Person erfolgreich das Stottern vermeidet, indem sie Wörter austauscht, Sätze umstellt oder durch eingeflochtene Füllwörter- oder Laute stets flüssig sprechend erscheint.

Nicht selten ist die Lebensführung und das Selbstwertgefühl erwachsener Stotternder durch die Sprachstörung negativ beeinflusst (sozialer Rückzug, Probleme bei der Arbeitssuche oder am Arbeitsplatz etc.)

Poltern

Überhastetes, monotones Sprechen ist typisch für die Sprachstörung Poltern. In der Regel werden Laute oder Silben ausgelassen. Die Sprache klingt manchmal verwaschen und undeutlich. Die Summe der Symptome führt zur Unverständlichkeit des Gesprochenen. Hören Patienten ihre eigene Sprachaufnahme 2 Wochen später, stellen sie oft fest, dass sie sich selber nicht verstehen können. Da sie dies beim Sprechen nicht merken, werden sie normalerweise von anderen Personen darauf aufmerksam gemacht.

Poltern kann sich aber auch ohne diese Symptome zeigen, ausschließlich durch ausschweifende, umständliche Erzählungen, d.h. durch „nicht auf den Punkt kommen“.

Autismus Spektrum Störung

Nicht selten wird erst im Erwachsenenalter die Diagnose „Autismus“ gestellt. Betroffene Menschen fallen immer wieder durch unübliches Verhalten auf. Sie müssen die Kommunikation für die unterschiedlichen Alltagsituationen jeweils erlernen und abspeichern. Eine Generalisierung oder spontanes Anpassen findet nicht statt. In ihrer Hilflosigkeit versuchen sie andere Menschen zu kopieren oder nur die allernötigsten Gespräche zu führen.

Aphasie

Aphasie bedeutet wörtlich übersetzt „Verlust der Sprache“.

Eigene Gedanken können nicht mehr wie gewohnt mündlich und/oder schriftlich geäußert werden. Das Sprechen, das Verstehen, das Lesen und das Schreiben können beeinträchtigt sein. Oft wird das “passende“ Wort nicht gefunden. Wörter oder Satzteile werden wiederholt oder Laute hinzugefügt, ersetzt oder umgestellt.

Dysarthrie

Bei der Dysarthrie sind die Aktivierung und die zeitliche Abfolge der am Sprechen beteiligten Muskeln und Organe gestört. Die feine Regulierung und das Zusammenspiel von Atmung, Stimmgebung und Artikulationsbewegungen sind betroffen. Dies kann sich in vielfacher Weise und Schweregraden auf die Lautbildung, den Sprechrhythmus, die Sprechmelodie sowie die Qualität der Stimme auswirken. Das Sprechen kann z.B. undeutlich, langsam und monoton wirken.

Dysphagie

Bei der Dysphagie ist der Schluckablauf gestört. Bei einer Schluckstörung besteht große Gefahr, dass Nahrungsreste, Flüssigkeiten oder auch Speichel in die Atemwege gelangen und zu einer Lungenentzündung führen.

Anzeichen für eine Dysphagie können sein:

  • Häufiges Husten bzw. Verschlucken
  • Nahrungs- oder Speichelaustritt aus dem Mund
  • Verminderte oder fehlende Kaubewegungen
  • Nahrungsreste verbleiben im Mundraum
  • geringe Nahrungsaufnahme / Lustlosigkeit beim Essen

Fazialisparese

Die Muskulatur unseres Gesichts wird durch den Fazialisnerv versorgt und gesteuert. Eine Schädigung dieses Nervs führt zu einer Gesichtslähmung, die sich auf die gesamte mimische Muskulatur auswirken kann. Das Wort Parese bedeutet Erschlaffung und zeigt sich bildhaft z.B. durch eine meist einseitig, schlaff herabhängende Gesichtshälfte. Dies kann auch die Aussprache beeinträchtigen.

LOGOPÄDIE FÜR Erwachsene bei
  • - Sprachstörungen

  • - Sprechstörungen

  • - Stimmstörungen

  • - Schluckstörungen

  • - Hörstörungen

Die Sprachtherapie erfolgt nach ärztlicher Verordnung.

Bis zum 18. Lebensjahr wird sie von den gesetzlichen Krankenkassen vollständig übernommen. Ab dem 18. Lebensjahr sind die Patient*innen gesetzlich verpflichtet, 10% der Behandlungskosten + 10,00 € Verordnungsgebühr selber zu bezahlen. Die Höhe des Betrages richtet sich nach den Behandlungskriterien, die die Ärzt*in vorgegeben hat.

Privat- und Beihilfepatient*innen können die Behandlungssätze in unserer Praxis erfragen.